INDUSTRIE-WORKSHOP  /  05. März 2019  -  06. März 2019

Digitalisierung in Betrieb und Service von Windenergieanlagen

DIE DIGITALISIERUNG VON LEISTUNGSPROZESSEN IN INDUSTRIE UND GESELLSCHAFT SCHREITET VORAN. Gerade in der Windenergie bestehen durch die komplexen Anlagen und Leistungsbeziehungen ein hoher Bedarf zur Erhebung, Verarbeitung und Kommunikation von Daten.

In diesem Workshop sollen Ansätze und Ideen entwickelt werden, wie moderne Methoden zur Datenverarbeitung aktuelle Probleme im Betrieb und Service von Windenergieanlagen lösen können.

Dabei werden mit der Netz- und Marktintegration sowie dem Datenmanagement
in der Instandhaltung zwei Schwerpunktthemen gebildet, in denen jeweils die Beziehungen
und Kommunikation zwischen Betriebsführern, Serviceunternehmen, Netzbetreibern, Direktvermarktern und weiteren Dienstleistern diskutiert werden soll.

Inhaltsschwerpunkte

NETZ- UND MARKTINTEGRATION

Der sichere Netzbetrieb verlangt eine möglichst fahrplantreue Einspeisung der Erneuerbaren Erzeuger. Neben der Verbesserung der klassischen Wind- und Leistungsprognose führen folgende Effekte zu Abweichungen vom Fahrplan und damit zu Problemen und Kosten in der Netzintegration, etwa in der Form von Ausgleichsenergie:

  •  Es mangelt an einer Regelungsschleife zwischen Direktvermarktung und Betriebsführung. Fahrplanabweichungen führen nicht zu Steuerungseingriffen in der Betriebsführung der Parks.
  • Einspeisemanagement erzeugt nicht planbare, spät kommunizierte Eingriffe in die Erzeugung des Wind-parks. Mit dem Entwurf der NABEG-Novelle zeichnen sich neue Regeln ab, die neue Prozesse erfordern.
  • Geplante Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie das Ausfallverhalten werden pauschaliert berücksichtigt, obwohl konkretere Daten verfügbar wären.

DATENMANAGEMENT IN DER INSTANDHALTUNG

Windenergieanlagen sollen eine möglichst hohe Verfügbarkeit aufweisen und zwar insbesondere dann, wenn gleichzeitig ausreichend Windressourcen und Nachfrage vorhanden ist. Wartungs- und Reparaturmaßnahmen
sind unvermeidlich. Ungeplante Stillstände sollen aber möglichst vermieden werden. Aktuell werden die Daten aus Betrieb und Instandhaltung ungenügend genutzt. Folgende Handlungsfelder bestehen:

  • Hoher Anteil korrektiver Instandhaltung durch ein weiterhin mangelndes Verständnis des Ausfallverhaltens für zahlreiche Fehlerarten.
  • Qualität und Detaillevel der Instandhaltungsinformationen ist häufig nicht geeignet, statistische Analysen zu unterstützen. Verfügbare Industriestandards (RDS-PP, ZEUS, GSP) werden zu zögerlich eingeführt.
  • Fehlende Transparenz - Datenaustausch zwischen Akteuren wird durch zum Teil unklare Regelungen zu Nutzungsrechten und Anforderungen an Vertraulichkeit und Betriebsgeheimnissen gehemmt.

Aktuell genutzte Kennzahlen zur Verfügbarkeit setzen Fehlanreize im Sinne der Netzintegration, weil sie die Nachfrageseite nicht berücksichtigen. Die Produktion in Zeiten sehr geringer oder negativer Preise wird begünstigt, nachfragestarke Zeiträume nicht entsprechend gewichtet.