Ein Zentrum für Energiesystemtechnik:
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Hessens Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann zu Gast im Fraunhofer IWES in Kassel
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, und die hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann haben heute das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel besucht. Die beiden Ministerinnen informierten sich im IWES-SysTec über verschiedene Projekte aus dem Zukunftsfeld der Energiesystemtechnik. Die CDU-Politikerinnen zeigten sich von der Arbeit der IWES-Wissenschaftler beeindruckt.
„Deutschland ist die viertstärkste Industrienation weltweit. Wenn wir diesen Platz halten oder ausbauen wollen, sind wir auf technische Innovationen und deren Umsetzung in Produkte angewiesen“, erklärte Bundesministerin Wanka. Die Fraunhofer-Institute seien dabei ein wichtiger Partner. Auch die Forschung zur Energiewende, die einen Schwerpunkt innerhalb der High-Tech-Strategie der Bundesregierung einnimmt, sei angewiesen auf die Forschungsarbeiten von Instituten wie dem Fraunhofer IWES, die das notwendige wissenschaftliche und technische Know-How zusammenführten, betonte Wanka.
„Wir sind stolz darauf, dass wir im Bereich der Energiesystemtechnik und bei der Energiewende eine große Rolle spielen können“, sagte Staatsministerin Kühne-Hörmann. Das IWES Testzentrum für intelligente Netze und Elektromobilität habe europaweite Bedeutung und ziehe internationales Publikum an. „Wir verstehen uns als Systemtechniker für eine stabile Energieversorgung“, beschrieb IWES-Leiter Prof. Dr. Clemens Hoffmann den Forschungsauftrag seines Instituts. Nach der forcierten Entwicklung neuer regenerativer Erzeugungsformen ist die Energiewende nach seiner Überzeugung jetzt in der entscheidenden zweiten Phase angekommen.
Angesichts der Tatsache, dass mit den vielen verschiedenen regenerativen Erzeugern und ihren natürlichen Produktionsschwankungen sowie neuer Kopplungsmöglichkeiten zwischen den Bereichen Wärme, Elektrizität und Verkehr das Energiesystem immer komplexer werde, sei es unerlässlich dieses nun intelligent zu strukturieren: „Damit wird die Energiesystemtechnik neben der Erzeugungs-, Übertragungs- und Speichertechnologie zur eigenständigen Domäne“, erklärte der Institutsleiter.
Auf ihrem Rundgang hatten die beiden Ministerinnen Gelegenheit, sich über innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsfelder des Fraunhofer IWES zu informieren. Unter anderem erklärten und demonstrierten die Wissenschaftler Simulationsplattformen zum Ausbau der erneuerbaren Energien bis hin zur regenerativen Vollversorgung, Werkzeuge und Prognosemodelle zur Integration von Wind- und Solarenergie ins Netz sowie Aufbau und Funktion eines Regenerativen Kombikraftwerks als Schaltzentrale für die Versorgung mit erneuerbaren Energien. Auf dem Programm standen auch Test- und Prüfverfahren für Photovoltaik-Systeme wie sie im IWES SysTec zur Anwendung kommen, Methoden zur bedarfsgerechten Erzeugung von Bioenergie sowie die Zukunftstechnologie Power-to-Gas. Sie ermöglicht mittels Elektrolyse die Umwandlung von überschüssigem regenerativem Strom in einspeisetaugliches Methangas und öffnet damit einen Weg, um Produktionsspitzen von PV- und Windenergieerzeugern auszugleichen.
Unerlässlich um die erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit am Fraunhofer IWES fortzusetzen sei es nun, den in Kassel geplanten Institutsneubau voran zu treiben, sagte Ministerin Kühne-Hörmann abschließend. Hier soll mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro in den nächsten Jahren ein Neubau für 550 Arbeitsplätze entstehen, von denen das IWES 500 und das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) 50 nutzen sollen. Bislang arbeiten im Kasseler Teil des Fraunhofer IWES rund 350 Menschen.
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