Forschungsprojekt »Kombikraftwerk 2« belegt:

Sicherer Stromnetzbetrieb auch mit erneuerbaren Energien möglich

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Ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft untersuchte in dem dreijährigen Forschungsprojekt »Kombikraftwerk 2«, wie ein rein regeneratives Stromsystem funktionieren könnte und wie groß der Bedarf an Systemdienstleistungen wie Momentanreserve oder Regelleistungs- und Blindleistungsbereitstellung in einer 100 % erneuerbaren Stromversorgung ist, wie Erneuerbare Energien-Anlagen in einem Verbund als Kombikraftwerk diese Systemdienstleistungen erbringen und welchen Beitrag Wind-, Solar- und Biogasanlagen schon heute zur sicheren Stromversorgung leisten können.

Nach der forcierten Entwicklung neuer regenerativer Erzeugungsformen ist die Energiewende nach Überzeugung von Prof. Dr. Clemens Hoffmann jetzt in der entscheidenden zweiten Phase angekommen: „Angesichts der Tatsache, dass mit den vielen verschiedenen regenerativen Erzeugern und ihren natürlichen Produktionsschwankungen sowie neuer Kopplungsmöglichkeiten zwischen den Bereichen Wärme, Elektrizität und Verkehr das Energiesystem immer komplexer wird, ist es unerlässlich dieses nun intelligent zu strukturieren: Damit wird die Energiesystemtechnik neben der Erzeugungs-, Übertragungs- und Speichertechnologie zu einer eigenständigen Domäne. Die Ergebnisse des Projektes belegen dies in eindrucksvoller Weise.“, erklärte der Institutsleiter des Fraunhofer IWES in Kassel heute einleitend auf der Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes »Kombikraftwerk 2« in Berlin.

Im Beisein von Staatssekretär Jürgen Becker aus dem Bundesumweltministerium und weiteren rund 140 Interessenten aus Politik, Wirtschaft und Forschung wurde heute im Fraunhofer-Forum in Berlin live demonstriert, wie mehrere Windparks, Photovoltaik- und Biogasanlagen mit neuen intelligenten Informations- und Kommunikationstechniken vernetzt als sogenanntes virtuelles Kombikraftwerk gesteuert werden können und wie ein solcher Verbund schon heute zur Stabilität im Stromnetz beitragen kann.

Auf Grundlage eines eigens entwickeltem, räumlich hochaufgelösten Zukunftsszenarios haben die Forschungspartner aus Wissenschaft und Industrie zudem gezeigt, dass Netzstabilität in einem angepassten Stromversorgungversorgungssystem mit 100 % erneuerbaren Energien gewährleistet werden kann. „Wenn erneuerbare Energien in Kombikraftwerken verknüpft und gesteuert werden, können sie zusammen mit Speichern jederzeit den Bedarf decken und für eine stabile Frequenz und Spannung im Netz sorgen“ stellte Dr. Kurt Rohrig, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IWES als wichtigstes Projektergebnis heraus.

Die Partner des Konsortiums sind: CUBE Engineering GmbH, Deutscher Wetterdienst, ENERCON GmbH, Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), ÖKOBIT GmbH, Fachgebiet Elektrische Energieversorgung der Leibniz Universität Hannover, Siemens AG, SMA Solar Technology AG, SolarWorld AG und die Agentur für Erneuerbare Energien. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert und baut auf dem schon 2007 begonnenen Projekt Kombikraftwerk 1 auf, in welchem unter anderem die Machbarkeit einer vollständig auf regenerativen Quellen aufbauenden Stromversorgung demonstriert wurde.

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