Fraunhofer IWES wächst überdurchschnittlich
Die Fraunhofer-Gesellschaft geht gestärkt aus der Krise hervor: Im vergangenen Jahr steigerte sie das Finanzvolumen um zwei Prozent auf 1,66 Milliarden Euro und die Mitarbeiterzahl um rund sechs Prozent auf 18 000. Damit konnte sie fast 1000 neue Stellen schaffen. Das Fraunhofer IWES hat mit seinem Wachstum von rund 13 % beim Finanzvolumen und 16 % beim Personal überdurchschnittlich zu dieser positiven Bilanz beigetragen.
Das IWES konnte seinen Wachstumskurs auch im Jahr 2010 kontinuierlich fortsetzen. Das Finanzvolumen des Gesamthaushalts lag bei rund 22 Mio. €, gegenüber 19,4 Mio. € in 2009. Die Mitarbeiterzahl des Doppelinstituts mit Institutsteilen in Bremerhaven und Kassel stieg insgesamt von 194 auf 225 Personen
.Die Wirtschaftserträge konnten dabei im Vergleich zum Vorjahr von 2,7 Mio. € auf 3,7 Mio. € um gut ein Drittel, also überproportional gesteigert werden. Das Wachstum im Bereich der öffentlichen Erträge betrug 13 % und erreichte einen Wert von 14,2 Mio. €. Die EU-Erträge blieben mit einem Wert von 1,2 Mio. € in etwa auf Vorjahresniveau und trugen ca. 6 % zum Gesamtergebnis bei.
Die anhaltend erfolgreiche Entwicklung des Instituts resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung des Betriebshaushalts um knapp 19 %. Der Anteil des Investitionshaushalts am Gesamthaushalt entspricht mit einem Wert von 4,8 Mio. € dem Vorjahreswert und hat einen Anteil von knapp 22 % am Gesamthaushalt.
Strategisch gut aufgestellt
Der Stellenwert der erneuerbaren Energien für nachhaltige Versorgungssysteme spiegelt sich im Energiekonzept der Bundesregierung wider: 80 Prozent der elektrischen Energie sollen bis Mitte des Jahrhunderts aus erneuerbaren Quellen kommen, wobei der Windenergie eine dominierende Rolle zugewiesen wird. Neben der Weiterentwicklung einzel-ner Quellen mit dem Ziel der Kostenreduktion und Effizienzerhöhung hat das Energiekonzept die Integration erneuerbarer Energien in Versorgungsstrukturen als einen wichtigen Forschungsschwerpunkt bezeichnet.
„Beide Schwerpunktthemen, die Windenergienutzung und die Systemintegration, stehen im Fokus unserer Institutsar-beit. Deshalb kann erwartet werden, dass sich das Wachstum der letzten beiden Jahre auch in Zukunft mit großer Dynamik fortsetzten wird“, blicken die beiden Institutsleiter des IWES, Prof. Dr. Andreas Reuter, Bremerhaven und Prof. Dr. Jürgen Schmid, Kassel optimistisch in die Zukunft.
Viele der dafür erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen wur-den im vergangenen Jahr eingeleitet: So entsteht am Standort Bremerhaven eine neue Einrichtung zum Test von Rotorblättern bis zu 90 Metern Länge, wie sie für zukünftige Offshore-Anwendungen im Leistungsbereich über 10 MW zum Einsatz kommen werden. Zur Untersuchung von Onshore-Windströmungsverhältnissen in großen Höhen wird in Wolf-hagen bei Kassel ein Messzentrum einschließlich eines 200 Meter hohen Messmasts aufgebaut. Für die Netzintegration entsteht das »Testzentrum Intelligente Netze und Elektromobilität« (SysTec) in Fuldatal-Rothwesten bei Kassel und in Bad Hersfeld am landeseigenen »Eichhof« das Bioenergie-Forschungszentrum zur optimalen Nutzung der Bioenergie für den Ausgleich von Fluktuationen bei der Wind- und Solarenergienutzung. „Mit diesen Maßnahmen wird die Stellung des IWES als europäisches Spitzeninstitut auch für Fragen der Netzintegration erneuerbarer Energien weiter ausgebaut“, sind Prof. Schmid und Prof. Reuter überzeugt.
Weitere 50 Wissenschaftler gesucht
„Nur beim Personalwachstum laufen wir unseren Akqiseerfolgen noch etwas hinterher. Zusätzlich zu den rund 230 Beschäftigten wollen wir noch 50 neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im laufenden Jahr einstellen“, erklären die Institutsleiter Reuter und Schmid. Dafür werden Universi-tätsabsolventinnen und -absolventen sowie Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler mit Berufserfahrung aus den Gebieten Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Regelungs-technik, Physik, Chemie, Elektrochemie, Verfahrenstechnik, Mathematik und Informatik gesucht.
Die Erwartungen und das Angebot für die Bewerber umschreiben die Institutsleiter so: „Wir suchen die Besten der Besten und erwarten überdurchschnittliches Engagement. Dafür bieten wir die Gelegenheit, im Team mit führenden internationalen Wissenschaftlern und Industriepartnern an der Lösung eines der Schlüssel-Probleme der Menschheit mitzuwirken. Wir erwarten ebenfalls, dass die Mitarbeiter auf hohem wissenschaftlichem Niveau publizieren und mit Themen ihrer wissenschaftlichen Arbeit innerhalb von drei bis vier Jahren promovieren. Dazu erhalten sie jede notwendige Unterstützung, wie z. B. die Finanzierung von Aufenthalten in kooperierenden nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen.“
Letzte Änderung: