/ 01. August 2019 - 31. Juli 2022
FLEXITILITY
Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes
Partner |
inter 3, Energieavantgarde Anhalt e.V, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH, Stadt Bitterfeld-Wolfen mit der Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband, Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH, Köthen Energie GmbH |
Förderung | BMBF |
Laufzeit | 1.8.2019 - 31.7.2022 |
Bearbeitende | Kaspar Knorr, Pedro Giron, Martin Wiemer |
Der Klimawandel hinterlässt bereits jetzt seine Spuren in Form von Extremwettereignissen. Starker Regen oder lange Phasen von Trockenheit und Hitze sind und waren in den vergangenen Jahren ein Beispiel dafür. Davon sind auch zunehmend die städtischen Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen, wie z.B. die Wasser- und Strominfrastrukturen, betroffen. Ein höherer Wasserverbrauch in Trockenperioden zum Bewässern von Gärten, ein höherer Stromverbrauch durch Klimaanlagen bei Hitze oder überflutete Abwassersysteme bei Starkregenereignissen – das sind nur ein paar Herausforderungen, die die Versorgungsinfrastrukturen in Städten und Gemeinden zu bewältigen haben. Um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, stehen Kommunen vermehrt vor der Entscheidung: Infrastrukturen erweitern und teuer ausbauen oder mit erheblichem technischem und organisatorischem Aufwand die Ver- und Entsorgungssysteme dezentralisieren. Im Projekt FLEXITILITY wird sich hingegen auf eine dritte Möglichkeit und potentielle Alternative zum Aus- und Umbau fokussiert: die Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes.
Angelehnt an reale Bedingungen wird in FLEXITILITY analysiert und experimentiert, wie die Umgestaltung des Versorgungssystems aussehen könnte. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die aktive Beteiligung von Bürger*innen sowie die Einbindung von Städten und Infrastrukturbetreibern insbesondere in der Region Anhalt. Im „Reallabor Anhalt“ wird modellhaft erprobt, wie Flexibilisierungen der Versorgung und des Verbrauchs vonstattengehen können. Dies geschieht in verschiedenen Bereichen. Zum einen werden entlang der Wertschöpfungsketten von Strom, Wasser, Abwasser und Wärme die jeweiligen Flexibilitätsoptionen in der Bewirtschaftung und im Verbrauchsverhalten herausgearbeitet. Anschließend werden zur Hebung der erkannten Potenziale Strategien und Instrumente entwickelt und auf ihre Akzeptanz und Effektivität hin untersucht. Es wird zudem gefragt, welche unterstützenden Maßnahmen seitens der Stadtpolitik und in der -verwaltung zur Stärkung von Versorgungsinfrastrukturen unter Extremwetterereignissen sinnvoll sind. Außerdem wird ein Bewertungsansatz für eine klimaresiliente Infrastrukturversorgung entwickelt, um das Zusammenspiel von Flexibilitätsoptionen, Aktivierungsstrategien und kommunalem Handeln zu analysieren. Damit lässt sich der jeweilige Beitrag zur Bewältigungskapazität von Infrastrukturbetreibern und Kund*innen bewerten.
Das Projekt besteht aus verschiedenen Verbund- und Praxispartnern, wobei dem Fraunhofer IEE die Entwicklung des übergeordneten Optimierungssystems für die flexible Infrastrukturbewirtschaftung zur Erhöhung der Klimaresilienz zukommt. Das Optimierungssystem wird auf der Energiemanagement-Software EnergyPilot (ehemals microSCOPE) aufbauen und ein Werkzeug für Infrastrukturbetreiber werden um ihre Infrastruktur auch bei Extremwetter möglichst sicher und wirtschaftlich betreiben zu können.