Forschungsprojekt FLEXITILITY

FLEXITILITY – Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes

Projektpartner inter 3, Energieavantgarde Anhalt e.V, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH, Stadt Bitterfeld-Wolfen mit der Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband, Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH, Köthen Energie GmbH
Förderung BMBF
Laufzeit 1.8.2019 - 30.09.2022
Bearbeitende Fraunhofer IEE Kaspar Knorr, Pedro Giron, Martin Wiemer

Projektbeschreibung

Der Klimawandel hinterlässt bereits jetzt seine Spuren in Form von Extremwettereignissen. Starker Regen oder lange Phasen von Trockenheit und Hitze sind und waren in den vergangenen Jahren ein Beispiel dafür. Davon sind auch zunehmend die städtischen Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen, wie z.B. die Wasser- und Strominfrastrukturen, betroffen. Ein höherer Wasserverbrauch in Trockenperioden zum Bewässern von Gärten, ein höherer Stromverbrauch durch Klimaanlagen bei Hitze oder überflutete Abwassersysteme bei Starkregenereignissen – das sind nur ein paar Herausforderungen, die die Versorgungsinfrastrukturen in Städten und Gemeinden zu bewältigen haben. Um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, stehen Kommunen vermehrt vor der Entscheidung: Infrastrukturen erweitern und teuer ausbauen oder mit erheblichem technischem und organisatorischem Aufwand die Ver- und Entsorgungssysteme dezentralisieren. Im Projekt FLEXITILITY wurde sich hingegen auf eine dritte Möglichkeit und potentielle Alternative zum Aus- und Umbau fokussiert: die Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes.

 

Angelehnt an reale Bedingungen wurde in FLEXITILITY analysiert und experimentiert, wie die Flexibilisierung der Trinkwasserversorgung aussehen könnte. Hierfür wurde die Bereitschaft von Bürger*innen zur zeitlichen Verschiebung ihres Trinkwasserverbrauchs in Umfragen erhoben und in Form von Flexibilitätsoptionen in einer Simulationsumgebung umgesetzt. Als Flexibilitätsoptionen wurden der Trinkwasserverbrauch für Waschmaschinen, Geschirrspüler, Gartenbewässerung und Bad & Körperpflege sowie Trinkwasserspeicher betrachtet. Für den Trinkwasserverbrauch wurde eine Zunahme aufgrund von Hitzeperioden und ausbleibenden Niederschlägen modelliert. Die Simulationsumgebung wurde auf der Energiemanagement-Software EnergyPilot aufgebaut und ermöglicht eine Minimierung von Trinkwasserverbrauchsspitzen und Pumpkosten. Durch die Untersuchungsergebnisse werden Trinkwasserversorger in die Lage versetzt, ihre Infrastruktur auch bei Extremwetter möglichst sicher und wirtschaftlich betreiben zu können.

Abbildung 1: Optimierung des Trinkwasserverbrauchs durch Einsatz von Flexibilitätsoptionen
Abbildung 1: Optimierung des Trinkwasserverbrauchs durch Einsatz von Flexibilitätsoptionen